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Kanada #06-08 | Big Bar Guest Ranch | Pure Entspannung


Die Big Bar Guest Ranch liegt ca. 50 Schotterpisten-km vom nächsten Ort (Clinton mit einer Tankstelle, 5 Häusern und einem Diner) entfernt im Niemandsland. Die Ranch gehört zur Gemeinde Jesmond, die allerdings nur aus einem Briefkasten besteht. Wenn die Ranchbesitzer Brian und Amber einkaufen gehen, dann fahren sie 250 km bis Kamloops - die Menschen sind hier einfach Entfernungen gewöhnt.

Fünf Holzblock-Cabins und ein Haupthaus mit großem Esszimmer. Wir haben fantastisches Essen genossen, was erwartungsgemäß (zur Freude der Herren) sehr fleischlastig war - aber auch für Daniela gabs zu jeder Mahlzeit vegetarische Alternativen.

Das Ranchleben ist ziemlich beschaulich und alle sind tiefenentspannt. Yuma konnte vor den Ausritten der Erwachsenen eine kleine geführte Ponytour über das weitläufige Gelände machen - ein Ausritt wäre erst ab ungefähr acht Jahren möglich. Am zweiten Morgen waren Luca und ich bei einem 2,5-Stunden-Ritt dabei. Luca auf Luke und ich auf Gypsy. Ich hatte schon ordentlichen Respekt - es dürfte ca. 35 Jahre her sein, dass ich zum ersten und letzten Mal auf einem Pferd gesessen habe. Schon nach knapp 10 Minuten befand ich mich das erste Mal im gestreckten Galopp. Abgesehen von dem Gefühl, jeden Moment abgeworfen zu werden ein tolles Erlebnis. Über Hochebenen, durch Wälder, Berg rauf und runter. Mir hats Riesenspaß gemacht. Luca hats auch gefallen - für ihn hätte es viel öfter viel schneller gehen können.

Am nächsten Tag war Daniela unterwegs - zwar mit mehr Erfahrung, aber auch anfänglichem Respekt - und deutlich gelöster bei der Rückkehr. Ansonsten sind wir oft auf dem zur Ranch gehörenden See gepaddelt, haben geangelt (allerdings erfolglos, obwohl der See voll ist von Regenbogenforellen) und waren mehrmals beim Bogenschießen. Darüber hinaus haben wir die Ruhe und das Ranchleben genossen. Das Essen war fantastisch und erwartungsgemäß (zur Freude der mitreisenden Herren) sehr fleischlastig - aber auch für Daniela gabs zu jeder Mahlzeit eine vegetarische Alternative. Dazu für Luca und mich ein herrliches Steamwork Pale Ale und ein grandioser Blick auf die Pferde, die jeden Abend zum Baden in den Teich an der Terrasse gelassen wurden. Brian und Amber haben in den letzten fünf Jahren mit viel Arbeit und Herzblut eine richtig schöne Insel der Erholung geschaffen (davor war die Ranch wohl ziemlich runter gewirtschaftet). Jetzt wollen sie alles aber wieder verkaufen, da die Einsamkeit des Ranchlebens mit einem kleinem Kind eben auch Herausforderungen mit sich bringt. Alleine der zukünftige Schulweg ist rund 50 km für eine Strecke.

Neben den Tieren der Ranch gabs dort Murmeltiere, Streifenhörnchen (die auch nachts unter dem Dach fangen gespielt haben) und Squirrels. Das sympathischste aller Tiere ist Penelope, ein Hängebauchschwein, das wenig mit dem üblichen Schweineverhalten zu tun hatte. Geschlafen hat sie bei den Ziegen oder in einem selbst gebauten Strohbett davor, suchte sich Wege in die Küche, mischte die Pferde auf oder spielte mit den Kindern der Gäste - im Schweinestall war sie eigentlich nie.

Vier Nächte waren wir hier und hätten es wohl auch noch länger ausgehalten. Morgen gehts dann weiter nach Clearwater.

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